BARFEN für Anfänger: Welche Zusätze brauchen Hunde?
Immer mehr Katzen und Hunde werden gebarft. Aus dem Ernährungs-Trend ist eine beliebte und sehr verbreitete Fütterungsform für Haustiere geworden, die bei immer mehr Haltern und auch Tierärzten Anklang findet und gerade bei empfindlichen Vierbeinern oft eine gute Alternative zu Fertigfutter darstellt. Doch wie geht BARF füttern, auch BARFEN genannt, eigentlich richtig?
Welche Zusätze werden in der Hundeernährung benötigt und wieso?
Wir haben das BARFEN für Anfänger mal zusammengefasst und geben Dir hilfreiche Tipps rund um das Thema BARF!
Was ist eigentlich BARFEN?
Das Wort BARF stammt aus dem Englischen. Es ist eigentlich eine Abkürzung für „bones and raw food“.
Im Deutschen nutzen wir in der Langform die Formulierung „Biologisches artgerechtes rohes Futter“. Eine Fütterung nach BARF-Prinzip soll für Katzen und Hunde besonders nah an ihre ursprüngliche Fütterung herankommen. Beim BARFEN wird quasi ein Beutetier mit all seinen Facetten nachgebaut. Zusätzlich werden pflanzliche Bestandteile, wie z.B. Gemüse und Obst, der Rohfleischfütterung hinzugefügt. So wird die Ernährung tierischer Vorfahren nachgestellt. Organismus und Immunsystem der Hunde sollen auf diese Weise gestärkt werden. Dabei wird der Speiseplan im besten Falle gemeinsam mit einer Ernährungsberatung erstellt. Dies wird vorallem für Anfänger empfohlen. Dann ist auch sichergestellt, dass Miezi und Bello ausreichend Energie und Nährstoffe über das Futter erhalten – BARFEN, ganz individuell auf Dein Tier abgestimmt.
Wie funktioniert BARFEN?
Beim BARFEN kommt es darauf an, die richtige Menge Fleisch mit der richtigen Menge pflanzlicher Bestandteile (Gemüse/Obst) zu kombinieren. Mikronährstoffe spielen hier ebenfalls eine wichtige Rolle, denn nur wenn Dein Hund mit dem richtigen Maß an Nährstoffen versorgt ist, entfaltet das BARFEN seine Vorteile vollumfänglich für Deinen Hund und Deine Katze. Die größte Herausforderung beim BARFEN für Anfänger ist also eigentlich die optimale Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen. Denn: Es kann recht schnell zu einer Über- als auch einer Unterversorgung mit diesen Mikronährstoffen kommen. Insbesondere eine falsche Menge oder ein falsches Verhältnis von Calcium und Phosphor kann sogar gefährlich sein. Bei Welpen beispielsweise kann der Aufbau der Knochen und das Muskelwachstum dadurch sogar gestört werden.
Futterergänzung für Anfänger: Die Rolle der Zusatzstoffe für Deinen Hund
Während in Fertigdosen und Trockenfutter im besten Falle alle elementaren Nährstoffe enthalten sind, gehört zum BARF-Modell, dass bestimmte Zusätze dem Fleisch und Gemüse hinzugefügt werden müssen. Wer’s richtig macht, kredenzt dem Vierbeiner am Ende ein abwechslungs- und besonders nährstoffreiches Dinner. Quasi eine Food-Bowl für den Fellfreund.
BARF - Diese Futterergänzungsmittel sind sinnvoll
In speziellen BARF-Läden und Online-Shops finden sich mittlerweile eine Vielzahl von Zusätzen und Ölen, die bei der biologisch artgerechten Rohfütterung unterstützen sollen. Ja, es gibt Zusätze, die definitiv zugeführt werden müssen. Es gibt aber auch diejenigen, die „nice to have“ und beispielsweise eher als Kuren bei Gelenkbeschwerden oder nach einer Medikamentengabe benötigt werden. Auch wenn Dein Haustier besonders stark haart, oder häufig mit Infekten zu kämpfen hat, können bestimmte Zusätze helfen. Generell solltest Du ganz genau wissen, welche Komponenten welche Nährstoffe liefern, um Deinem Tier stets ausreichend davon mit der richtigen Ernährung zuzuführen. Es gibt also Futterergänzungen, die generell nötig sind, um fehlende Nährstoffe zu ergänzen und Zusätze, die man bei einem besonderen Bedarf einsetzt. Auch im hohen Alter können bestimmte Zusätze nötig werden.
Hochwertiges Omega 3 Öl
Die Auswahl an Ölen für unsere Vierbeiner ist riesig. Hier eignen sich zum Beispiel tierische Öle, wie Lachsöl. Solch ein Öl wird benötigt, um das Omega 3 und Omega 6 Verhältnis im Fleisch auszugleichen. Um das Öl länger haltbar zu machen und Deinem Hund gleichzeitig wertvolle Antioxidantien zuzuführen eignet sich Vitamin E. In manchen Ölen, wie unserem Omega 3-6-9 BARF-Öl ist sogar bereits Vitamin E enthalten.
Auch Leinöl kann dabei helfen, Mängeln an Omega-3 und –6 vorzubeugen und sie auszugleichen.
Jod in Seealgenmehl
Da das Verfüttern von Schlund und Kehlkopf beim BARFEN vermieden wird, weil das Beutetier für gewöhnlich weit mehr Jod in seiner Schilddrüse enthält, als Dein Hund verarbeiten könnte, muss Jod als Zusatz zwangsläufig zugeführt werden. Hier eignet sich natürliches Seealgenmehl ganz hervorragend. Achte unbedingt auf die Dosierung!
Vitamin D
Die meisten Vitamine werden bei BARF über die Fütterung von Innereien abgedeckt. Das wirklich wichtige Vitamin D gehört aber leider nicht dazu. Ein Vitamin-D-Mangel kann sich bei unseren Vierbeinern langfristig stark negativ auf die Knochenstruktur und das allgemeine Wohlbefinden auswirken. Solltest Du keinen Vitamin D haltigen Fisch füttern, ist Dorschlebertran eine gute Vitamine-D-Quelle. Auch hier musst Du in jedem Fall auf eine korrekte Dosierung achten.
Calcium
Möchtest Du Deinem Hund beim BARFEN keine Knochen verfüttern, solltest du ein spezielles Calcium-Pulver zusätzlich über die Mahlzeit geben. Ob Du Dich dabei für ein Calciumpulver oder ein Knochenmehl entscheidest, ist Dir überlassen.
Vitamin B und Spurenelemente
Bei der klassischen rohen BARF-Variante muss für gewöhnlich kein Vitamin B als Futterergänzung verabreicht werden. Wandelst Du BARF allerdings etwas ab und kochst das Fleisch, Gemüse und Obst, solltest Du in jedem Fall Vitamin B und auch essenzielle Spurenelemente dem Futter hinzufügen. Bitte erst kurz vor der Fütterung Deines Hundes dazugeben: Vitamin B ist nicht hitzebeständig und verkocht bei höheren Temperaturen einfach.
Vitamin C
Vitamin C ist eines der „Kann“-Vitamine bei BARF. Unsere Hunde stellen Vitamin C im Gegensatz zu uns selbst her und benötigen keinen Zusatz. Allerdings kann eine zusätzliche Zufuhr im Winter sowie während oder nach einer Infektion durchaus sinnvoll sein. Vitamin C kommt vor allem in natürlichem Hagebuttenpulver vor. Das kann einfach über das Futter gegeben.
Grünlippmuschel
Grünlippmuschelpulver ist ein super Mittel der Hundeernährung, egal in welchem Alter. Wenn Dein Vierbeiner schon älter ist, Gelenkprobleme hat oder „grün“ hinter den Ohren ist und seine Muskeln und Gelenke sich gerade noch entwickeln. Neben einem hohen Anteil an Spurenelementen enthält Grünlippmuschelpulver eine Menge natürliches Glucosamin. Es ähnelt den Baustoffen von Knorpeln und fördert somit ihren Aufbau – kurzum es „schmiert“ die Gelenke Deines Kuschelpartners. Wir lieben die besonderen Eigenschaften der Grünlippmuschel. Das Pulver ist daher sowohl im Gelenk Komplex für Katzen als auch in den Gelenk Tabletten für Hunde enthalten.
Allrounder – wenn’s schnell gehen muss
Besonders interessant beim BARFEN für Anfänger zum Einstieg: Einige Pulver auf dem Markt vereinen die wichtigsten Zusätze, wie beispielsweise unser Super Barf. Mit solchen Pulvern kann man nichts falsch machen und die wichtigsten, essenziellen Vitamine und Nährstoffe sind schon mal gefüttert. Aber natürlich solltest Du Dich trotzdem einlesen oder eine Ernährungsberatung zur Seite ziehem, um genau zu wissen, was zur individuell zusammengestellten Portion Deines Vierbeiners noch hinzugefügt werden müsste.
Schließlich ist, anders als bei Fertigfutter, BARFEN eben nicht gleich BARFEN.