Selen beim Pferd: Wichtige Fakten zur richtigen Versorgung und optimalen Fütterung
Selen ist ein essenzielles Spurenelement, das eine entscheidende Rolle für die Gesundheit Deines Pferdes spielt. Es unterstützt die Immunabwehr, den Zellschutz, die Muskulatur und den Energiestoffwechsel. Die richtige Selen Versorgung ist daher unverzichtbar, um Mangelerscheinungen, Muskelerkrankungen und eine geschwächte Immunabwehr zu vermeiden.
Doch nicht alle Pferde nehmen ausreichend Selen über das Grundfutter auf, da der Selengehalt von Heu, Getreide und anderen Futtermitteln stark von der jeweiligen Region abhängt. Das bekannte Nord-Süd-Gefälle in Europa führt dazu, dass in einigen Regionen die natürliche Selen Versorgung unzureichend ist. Daher kann eine gezielte Selenzufuhr durch Mineralfutter oder Zusatzfutter notwendig sein.
In diesem Artikel erfährst Du alles über die richtige Dosierung, den Selenbedarf, die Verwertung von Selen und den Zusammenhang zwischen Selen und Vitamin E bei Pferden.
Warum ist Selen für Pferde so wichtig?
Selen gehört zu den essenziellen Spurenelementen und hat eine Vielzahl lebenswichtiger Funktionen beim Pferd. Es spielt eine zentrale Rolle im Energiestoffwechsel und unterstützt die Zellschutzmechanismen durch die Bildung von Glutathion-Peroxidase, einem Enzym, das die Zellen vor oxidativem Stress schützt.
Besonders die Muskulatur profitiert von einer ausreichenden Selen Versorgung, da das Spurenelement Selen Muskelproblemen, Verspannungen und Steifheit entgegenwirkt. Pferde, die beispielsweise regelmäßig im Leistungssport aktiv sind, haben einen erhöhten Selenbedarf und sollten daher regelmäßig auf ihre Selenwerte untersucht werden. Zudem trägt Selen zur Stärkung des Immunsystems bei, indem es die Immunabwehr unterstützt und die Infektanfälligkeit verringert.
Pferde mit einer ausreichenden Selen Versorgung zeigen häufig eine bessere Leistungsfähigkeit, eine entspannte Muskulatur und eine höhere Widerstandskraft gegen Infektionen. Da Selen auch an der Regulation des Schilddrüsenstoffwechsels beteiligt ist, kann ein Mangel zudem Auswirkungen auf den gesamten Körper haben.
Deshalb sollte die Selenzufuhr beim Pferd gezielt optimiert werden, um Mangelerscheinungen oder gesundheitliche Schäden zu vermeiden.
Selenmangel beim Pferd: Symptome, Folgen und Behandlung
Ein Mangel an Selen beim Pferd kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Da Selen für die Immunabwehr, den Muskelstoffwechsel und den Zellschutz unersetzlich ist, können folgende Symptome auf einen Selenmangel hindeuten:
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Muskelschwäche, Muskelzittern und Muskelverhärtungen
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Leistungsschwäche, schnelle Ermüdung und allgemeine Antriebslosigkeit
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Erhöhte Infektanfälligkeit durch eine geschwächte Immunabwehr
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Verzögerte Wundheilung und erhöhte Anfälligkeit für Entzündungen
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Skelett- und Wachstumsstörungen bei Jungpferden
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Fruchtbarkeitsprobleme bei Zuchtstuten und Hengsten
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Weißmuskelkrankheit bei Fohlen, eine schwere Muskelerkrankung, die oft tödlich endet
Ein Selenmangel beim Pferd entsteht häufig durch unzureichende Selengehalte im Grundfutter. Untersuchungen haben gezeigt, dass Pferde in Regionen mit niedrigen Selenspiegeln im Boden besonders gefährdet sind.
Heu und Getreide, die aus diesen Regionen stammen, enthalten oft zu wenig Selen, um den täglichen Bedarf eines Pferdes zu decken. Die gezielte Zufütterung von Selen durch Mineralfutter oder Zusatzfutter kann helfen, Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Untersuchungen und Diagnose eines Selenmangels
Eine Blutuntersuchung gibt Aufschluss über die Selenwerte des Pferdes und zeigt, ob eine zusätzliche Selenzufuhr notwendig ist.
Pferdehalter sollten regelmäßig die Selenkonzentration im Blut testen lassen, insbesondere bei Leistungspferden oder Tieren, die Anzeichen eines Mangels zeigen. Die Dosierung sollte immer in Absprache mit einem Tierarzt erfolgen, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten und eine Überdosierung zu vermeiden.
Wie entsteht ein Selenmangel beim Pferd?
Ein Selenmangel beim Pferd kann durch verschiedene Faktoren begünstigt werden:
Regionale Unterschiede
Der Selengehalt im Boden variiert stark zwischen verschiedenen Regionen. Besonders in Mitteleuropa zeigt sich ein deutliches Nord-Süd-Gefälle, bei dem nördliche Regionen oft selenärmer sind als südliche. Dadurch enthalten auch die dort angebauten Futtermittel wie Heu und Getreide meist geringere Selengehalte.
Pferdehalter in selenarmen Regionen sollten daher besonderes Augenmerk auf die Selen Versorgung legen und gegebenenfalls gezielt nachfüttern.
Fütterung mit selenarmen Futtermitteln
Pferde, die ausschließlich oder überwiegend mit Heu und Getreide gefüttert werden, erhalten oft nicht genug Selen. Besonders Heu, das aus stark genutzten Böden stammt, kann niedrige Selenwerte aufweisen.
Auch moderne, stark verarbeitete Futtermittel verlieren während der Verarbeitung häufig einen Teil ihres natürlichen Selengehalts. Eine regelmäßige Analyse des Grundfutters kann helfen, eine gezielte Ergänzung vorzunehmen.
Erhöhter Bedarf an Selen durch Training oder Stress
Leistungspferde oder Pferde, die regelmäßig körperlich stark beansprucht werden, haben einen erhöhten Selenbedarf. Durch intensives Training steigt der oxidative Stress in den Muskelzellen, wodurch mehr Selen für den Zellschutz benötigt wird.
Auch Stress, sei es durch Transport, Stallwechsel oder andere Umweltfaktoren, kann den Selenbedarf erhöhen, da das Immunsystem stärker gefordert wird. Ohne eine angepasste Selenzufuhr kann es hier schnell zu Mangelerscheinungen kommen.
Wechselwirkungen mit anderen Spurenelementen
Die Verwertung von Selen im Körper wird durch andere Spurenelemente beeinflusst. Eine unausgewogene Zufuhr von Zink, Mangan oder Lysin kann die Aufnahme und Nutzung von Selen im Organismus beeinträchtigen.
Besonders Zink spielt hier eine wichtige Rolle, da es mit Selen um die Aufnahme im Darm konkurriert. Pferdehalter sollten daher auf eine ausgewogene Zufuhr von allen essenziellen Spurenelementen achten, um eine optimale Verwertung sicherzustellen.
Selen Versorgung: Die richtige Fütterung für Dein Pferd
Um den Selenbedarf Deines Pferdes optimal zu decken, gibt es verschiedene Strategien. Die wichtigste Maßnahme ist die gezielte Fütterung mit selenhaltigen Nährstoffen, um Mangelerscheinungen vorzubeugen.
Hier sind einige Möglichkeiten, wie Du Dein Pferd optimal mit Selen versorgen kannst:
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Grundfutter vom Pferd analysieren: Eine Untersuchung des Heus gibt Aufschluss über den natürlichen Selengehalt und hilft, eine gezielte Ergänzung zu bestimmen.
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Mineralfutter und Zusatzfutter nutzen: Hochwertige Futtermittel enthalten oft Natriumselenit oder Selenhefe, die für eine bessere Verwertung sorgen. Achte auf eine sinnvolle Kombination mit anderen Spurenelementen wie Zink, Mangan und Lysin. Schau gerne einmal bei unseren Mineralfuttern im Online-Shop vorbei!
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Natürliche Selenquellen einbauen: Leinsamen, Getreide und bestimmte Kräuter können die Selenzufuhr auf natürliche Weise unterstützen.
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Regelmäßige Blutuntersuchungen: Um die Selenspiegel Deines Pferdes im Blick zu behalten, solltest Du in regelmäßigen Abständen den Selenhaushalt mittels Blutuntersuchungen überprüfen lassen.
Selenüberschuss vermeiden: Die richtige Dosierung ist entscheidend
Ein Zuviel an Selen kann ebenso problematisch sein wie ein Mangel. Eine übermäßige Selenzufuhr kann toxisch wirken und ernsthafte gesundheitliche Schäden verursachen.
Typische Anzeichen einer Selenüberdosierung sind:
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Lahmheiten und Hufveränderungen
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Haarausfall und Hautprobleme
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Schädigungen des Skeletts und der Organe
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Störungen im Immunsystem und der Verdauung
Daher ist es wichtig, die Dosierung genau nach Fütterungsempfehlung vorzunehmen.
Pferde, die bereits mit selenhaltigen Futtermitteln versorgt werden, sollten nicht zusätzlich große Mengen Selen erhalten, um einen Überschuss zu vermeiden.
Fazit: Die optimale Selen Versorgung für Dein Pferd
Selen ist ein essenzielles Spurenelement für Pferde und spielt eine entscheidende Rolle für die Muskulatur, das Immunsystem, den Zellschutz und den Energiestoffwechsel.
Eine bedarfsgerechte Fütterung sowie ein gezielter Ausgleich durch Mineralfutter oder Zusatzfutter sind notwendig, um Selenmangel oder einen Überschuss zu vermeiden. Regelmäßige Untersuchungen der Selenkonzentration im Blut helfen Dir, die bestmögliche Versorgung Deines Pferdes sicherzustellen.
Achte auf eine gute Zusammensetzung der Futtermittel, die Kombination mit Vitamin E, Zink und anderen Spurenelementen sowie eine passende Dosierung.