Übersäuerung beim Hund: Ursachen, Symptome und wie Du Deinen Hund unterstützen kannst

Eine Übersäuerung beim Hund ist ein Zustand, der viele Hundebesitzer überrascht. Oft treten die Symptome schleichend auf und es dauert eine Weile, bis man erkennt, dass das Problem im Säure-Basen-Gleichgewicht liegt. Doch was genau bedeutet Übersäuerung, welche Ursachen gibt es und wie kannst Du Deinem Hund helfen, sich wieder wohlzufühlen? In diesem Blogbeitrag werde ich Dir alles ausführlich erklären, damit Du besser verstehst, worauf Du achten solltest und wie Du aktiv gegen eine Übersäuerung vorgehen kannst.

Was bedeutet Übersäuerung beim Hund?

Eine Übersäuerung tritt auf, wenn der Säure-Basen-Haushalt des Körpers aus dem Gleichgewicht gerät, was häufig auch den Magen von Deine Hund betrifft. Der Körper Deines Hundes produziert täglich Säuren, darunter auch Magensäure, durch normale Stoffwechselprozesse. Diese Säuren, einschließlich der Magensäure, werden normalerweise durch basische Substanzen wie Mineralstoffe neutralisiert und über die Nieren, Haut und Atemwege ausgeschieden.

Wenn jedoch zu viele Säuren gebildet werden oder zu wenige basische Stoffe zur Verfügung stehen, gerät dieser Prozess ins Stocken. Der Körper – insbesondere der Magen – ist dann nicht mehr in der Lage, die überschüssigen Säuren, wie die Magensäure, ausreichend abzubauen und zu neutralisieren. Dies führt zu einer Übersäuerung, auch Azidose genannt, die oft durch eine Magenübersäuerung verschärft wird.

Wie entsteht eine Übersäuerung beim Hund?

Die Ursachen für eine Übersäuerung bei Hunden sind vielfältig. Häufig spielen mehrere Faktoren zusammen, die zu einem Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt führen. Hier sind die häufigsten Ursachen im Detail:

Falsche Ernährung

Die Ernährung von Deinem Hund hat einen großen Einfluss auf das Säure-Basen-Gleichgewicht. Viele kommerzielle Hundefutter sind reich an Getreide, minderwertigen Fleischanteilen und künstlichen Zusatzstoffen, die eine säurebildende Wirkung haben. Eine Ernährung, die überwiegend aus solchem Futter besteht, kann dazu führen, dass der Körper Deines Vierbeiners ständig zu viele Säuren produziert.

Stress und psychische Belastungen

Genau wie beim Menschen kann auch bei Hunden Stress zu einer verstärkten Säureproduktion führen. Hunde, die unter dauerhafter Anspannung stehen – sei es durch Umwelteinflüsse, andere Tiere oder Unsicherheit – produzieren vermehrt Stresshormone. Diese Hormone regen den Stoffwechsel an, was wiederum zu einer vermehrten Säurebildung führt.

Mangelnde Bewegung

Hunde brauchen regelmäßige Bewegung, um ihren Stoffwechsel zu unterstützen. Bewegung hilft dem Körper dabei, Säuren abzubauen und über die Atmung sowie den Schweiß auszuscheiden. Hunde, die sich wenig bewegen, bauen daher auch weniger Säuren ab, was zu einer Übersäuerung führen kann.

Medikamenteneinnahme

Bestimmte Medikamente, wie Schmerzmittel oder Kortisonpräparate, können den Stoffwechsel Deines Hundes stark belasten. Langfristige Medikamenteneinnahme führt häufig zu einer gestörten Säure-Basen-Regulation, da der Körper Schwierigkeiten hat, die zusätzlichen Belastungen zu kompensieren.

Chronische Erkrankungen beim Hund

Einige Krankheiten, wie Nierenprobleme oder Diabetes, beeinträchtigen die Fähigkeit des Körpers, Säuren auszuscheiden. In solchen Fällen kann es schnell zu einer Übersäuerung kommen, da die Nieren, die eigentlich für den Säureabbau zuständig sind, nicht mehr richtig funktionieren.

Welche Symptome deuten auf eine Übersäuerung beim Hund hin?

Eine Übersäuerung kann sich durch verschiedene Symptome äußern, die nicht immer sofort klar zuzuordnen sind. Diese Symptome können sowohl schleichend als auch plötzlich auftreten. Hier ist eine Übersicht der häufigsten Anzeichen:

1. Magen-Darm-Beschwerden:

Verdauungsprobleme wie Durchfall, Blähungen oder Erbrechen gehören zu den ersten Anzeichen einer Übersäuerung. Auch vermehrtes Aufstoßen oder Sodbrennen kann auftreten, da der Magen zu viel Säure produziert.

2. Hautprobleme und stumpfes Fell:

Eine gestörte Säure-Basen-Balance wirkt sich oft negativ auf Haut und Fell Deines Vierbeiners aus. Du wirst bemerken, dass das Fell stumpf und glanzlos wird, sich Schuppen bilden oder sogar vermehrt Haare ausfallen. Auch Hautreizungen oder Juckreiz können darauf hinweisen, dass der Körper versucht, überschüssige Säuren über die Haut auszuscheiden.

3. Müdigkeit und Antriebslosigkeit:

Hunde, die unter einer Übersäuerung leiden, wirken oft müde, schlapp und haben wenig Energie. Dies liegt daran, dass der Körper sehr viel Energie aufwenden muss, um die überschüssigen Säuren zu neutralisieren. Die ständige Belastung führt zu einer Erschöpfung des Organismus.

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4. Muskelschmerzen und Krämpfe:

Eine Übersäuerung kann auch das Muskelgewebe angreifen. Wenn zu viele Säuren im Körper zirkulieren, können sie die Muskulatur angreifen und zu Schmerzen, Verspannungen oder sogar Krämpfen führen.

5. Verhaltensänderungen:

Manche Hunde reagieren auf eine Übersäuerung auch mit Verhaltensauffälligkeiten. Du kannst bemerken, dass Dein Hund nervöser, reizbarer oder ängstlicher ist als sonst. Diese Veränderungen im Verhalten entstehen, weil sich die Übersäuerung auch auf das Nervensystem auswirken kann.

Wie kannst Du eine Übersäuerung bei Deinem Hund erkennen?

Eine Übersäuerung eindeutig festzustellen, ist nicht immer einfach, da viele Symptome unspezifisch sind und auch auf andere gesundheitliche Probleme hinweisen können. Ein nützliches Hilfsmittel ist jedoch das Messen des pH-Wertes im Urin von Deine Hund. Der pH-Wert gibt Auskunft darüber, ob der Körper Deines Hundes im Gleichgewicht ist.

Ein normaler pH-Wert liegt zwischen 6,5 und 7,5. Fällt der Wert darunter, weist das auf eine Übersäuerung hin. Du kannst pH-Teststreifen verwenden, die Du in der Apotheke oder beim Tierarzt bekommst. Eine regelmäßige Kontrolle kann dabei helfen, die Säure-Basen-Balance im Blick zu behalten.

Die Folgen einer unbehandelten Übersäuerung

Wenn eine Übersäuerung über einen längeren Zeitraum nicht behandelt wird, kann das erhebliche gesundheitliche Konsequenzen haben. Der Körper vom Hund ist gezwungen, immer mehr basische Mineralstoffe aus den Knochen, Zähnen und Organen zu ziehen, um die Säuren zu neutralisieren. Dies kann zu einem Mangel an wichtigen Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium oder Natrium führen, was langfristig die Knochen schwächt und das Risiko für Osteoporose erhöht.

Auch die Nieren und das Herz-Kreislauf-System werden stark belastet. Schwere Übersäuerungen können sogar zu Niereninsuffizienz oder Herzproblemen führen.

Was kannst Du tun, um eine Übersäuerung bei Deinem Hund zu behandeln?

Zum Glück gibt es mehrere Möglichkeiten, um das Säure-Basen-Gleichgewicht Deines Hundes wieder in die Waage zu bringen. Hier sind einige konkrete Schritte, die Du unternehmen kannst:

Ernährungsumstellung: Die Ernährung ist einer der wichtigsten Hebel, um eine Übersäuerung zu behandeln. Achte darauf, dass das Futter Deines Hundes reich an basenbildenden Lebensmitteln ist. Gemüse wie Karotten, Zucchini, Kürbis und Spinat sowie Kräuter und hochwertige Fleischsorten tragen dazu bei, die Säureproduktion zu reduzieren. Vermeide Getreide, Zucker und künstliche Zusatzstoffe, da diese stark säurebildend wirken.

Kräuter und Nahrungsergänzungsmittel: Kräuter wie Brennnessel, Löwenzahn oder Mariendistel können helfen, den Säureabbau im Körper zu unterstützen. Es gibt auch spezielle Basenpulver oder Nahrungsergänzungsmittel, die den pH-Wert regulieren und dem Körper Deines Hundes helfen, überschüssige Säuren schneller auszuscheiden.

Mehr Bewegung: Regelmäßige Bewegung ist entscheidend, um den Stoffwechsel anzuregen und die Ausscheidung von Säuren über die Atmung und den Schweiß zu fördern. Achte darauf, dass Dein Hund ausreichend Auslauf und körperliche Aktivität bekommt – Spaziergänge, Spielen und Toben im Freien unterstützen die Regeneration.

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Stress reduzieren: Stress ist einer der größten Säureproduzenten. Versuche, stressige Situationen für Deinen Hund zu vermeiden und ihm eine ruhige, stabile Umgebung zu bieten. Entspannungsphasen und genügend Schlaf sind ebenso wichtig, um das Nervensystem zu beruhigen und den Säureüberschuss zu reduzieren.

Regelmäßige Gesundheitschecks: Sollte Dein Hund an einer chronischen Krankheit leiden oder langfristig Medikamente einnehmen müssen, ist es wichtig, regelmäßig den Gesundheitszustand und das Säure-Basen-Gleichgewichtüberwachen zu lassen. Dein Tierarzt kann Dich dabei unterstützen und gegebenenfalls eine geeignete Therapie einleiten.

Wie kannst Du einer Übersäuerung beim Hund vorbeugen?

Prävention ist der Schlüssel, um einer Übersäuerung bei Deinem Hund vorzubeugen. Hier sind einige Tipps, wie Du von Anfang an für ein gutes Säure-Basen-Gleichgewicht sorgen kannst:

Gesunde, ausgewogene Ernährung: Achte darauf, dass Dein Hund eine abwechslungsreiche, naturbelassene Ernährung bekommt. Frisches Fleisch, Gemüse und Kräuter sollten den Hauptbestandteil der Nahrung ausmachen. Vermeide zu viele industrielle Futtermittel, die oft versteckte Säurebildner enthalten.

Regelmäßiger pH-Wert-Check: Überwache regelmäßig den pH-Wert des Urins Deines Hundes. So kannst Du frühzeitig eingreifen, wenn sich eine Übersäuerung anbahnt.

Genügend Wasser: Achte darauf, dass Dein Hund immer ausreichend frisches Wasser zur Verfügung hat. Wasser unterstützt den Körper bei der Ausscheidung von überschüssigen Säuren und hilft, die Nieren zu entlasten.

Stressfreie Umgebung: Ein entspanntes Umfeld ohne ständige Reize und Stressquellen fördert das allgemeine Wohlbefinden Deines Hundes und trägt dazu bei, dass der Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht bleibt.

Wann solltest Du einen Tierarzt aufsuchen?

Wenn Du bemerkst, dass Dein Hund über längere Zeit Symptome zeigt oder sich sein Zustand verschlechtert, ist es wichtig, einen Tierarzt aufzusuchen. Besonders bei starken Magen-Darm-Problemen, anhaltender Müdigkeit oder auffälligen Hautveränderungen solltest Du nicht zögern. Ein erfahrener Tierarzt kann eine genaue Diagnose stellen und Dir gezielte Maßnahmen zur Behandlung empfehlen.

Fazit: Übersäuerung und Magenübersäuerung beim Hund erkennen und behandeln

Eine Übersäuerung, insbesondere eine Magenübersäuerung beim Hund, ist ein weit verbreitetes, aber oft übersehenes Problem. Der Magen vom Hund spielt dabei eine zentrale Rolle, da eine Überproduktion von Magensäure das empfindliche Gleichgewicht im Verdauungstrakt stören kann. Diese Überproduktion von Säuren kann durch falsche Ernährung, Stress oder mangelnde Bewegung verursacht werden und sich in verschiedenen Symptomen äußern, wie Verdauungsproblemen oder Unwohlsein, die oft schwer zuzuordnen sind.

Mit einer gezielten Ernährungsumstellung, die den Magen entlastet, ausreichend Bewegung und der Reduktion von Stress kannst Du aktiv dazu beitragen, dass der Magen von Deinem Hund wieder ins Gleichgewicht kommt und die Überproduktion von Magensäure reguliert wird. So hilfst Du, eine Magenübersäuerung und deren Folgen zu vermeiden und den gesamten Säure-Basen-Haushalt zu stabilisieren.

Wichtig ist, dass Du aufmerksam auf die Bedürfnisse Deines Hundes achtest, besonders wenn es um Magenprobleme und eine mögliche Magenübersäuerung geht. Solltest Du eine Überproduktion von Magensäure vermuten, ist es ratsam, einen Tierarzt zu konsultieren, der eine genaue Diagnose stellen kann. Mit der richtigen Pflege und Unterstützung wird Dein Hund wieder fit, vital und ausgeglichen – und auch sein Magen bleibt gesund!

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